Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass Irland mit überwältigender Mehrheit für die Abschaffung des Abtreibungsverbot gestimmt haben. Nun sieht es so aus, als ob bei uns der Pendel wieder in die andere Richtung schwingen würde; Im Rahmen der Initiative #fairändern, die von den Regierungsparteien ÖVP und FPÖ unterstützt wird, soll der Spätabbruch verboten werden.
Der Spätabbruch dient dazu, im Falle einer schweren geistigen oder körperlichen Behinderung die Abtreibung auch nach dem 3. Monat zu ermöglichen. Dieser wird von der Petition #KeinenMillimeter unterstützt, die sich zum Ziel gesetzt hat, keinerlei Rückschritte bei den reproduktiven Rechten zuzulassen.
Unterstützt von radikalen, christlichen Abtreibungsgegnern ist die Initiative #Fairändern mit Akteur*innen verknüpft, die zum Beispiel die angebliche Existenz eines sogenannten „Post-Abortion-Syndroms“ als Schockmittel benutzen. Jenes Syndrom soll zu lebenslangen körperlichen Beschwerden durch einen Schwangerschaftsabbruch führen; Beweise gibt es keine. Auch die Vorsitzende von #Fairändern ist kein unbeschriebenes Blatt, so warbt sie als Sprecherin von „Jugend für Leben“ dafür, den Widerstand nicht aufzugeben bis „Abtreibungen undenkbar werden.“
Auch von professioneller Seite gibt es heftige Kritik gegen die Abschaffung, denn sie könnte unter Umständen sogar zu mehr Abtreibungen führen: Viele Untersuchungen über die Gesundheit des Kindes können gar nicht früh genug durchgeführt werden, damit ein Schwangerschaftsabbruch innerhalb der ersten 3 Monate möglich wäre, was dazu führen könnte, dass die Prozedur quasi „zur Sicherheit“ durchgeführt werden könnte. Auch müssen die psychologischen Konsequenzen in Betracht gezogen werden, unter den viele Frauen* leiden würden, so Psychologin Karin Tordy.
Um dieses Selbstbestimmungsrecht zu behalten, kämpft #KeinenMillimeter gegen diese Trends an. Mit einem Appell and das Vertrauen in Frauen* und ihre Entscheidungen setzen sie die Arbeit fort, die uns ursprünglich zu den momentanen gesetzlichen Errungenschaften geführt hat. Ich hoffe, dass sich unsere Gesellschaft einmal mehr zu diesen Werten bekennt.
Die Petition kann unter folgendem Link unterschrieben werden: https://mein.aufstehn.at/petitions/keinenmillimeter